Neubau Studierendenwohnheim, Wuppertal

Auf dem Grundstück des Hochschulsozialwerk Wuppertal wurden fünf Neubauten als Wohnhäuser für Studierende mit 132 (60+4×18) Plätzen errichtet.

Die Wohnplätze sind in Einzelapartments, aber auch in einigen 2er-, 4er und 6er-Wohngruppen untergebracht. Ergänzend werden den Studierenden allgemeine Aufenthalts- und Seminarräume zur Verfügung gestellt.

Die Gebäude wurden im Rahmen eines vom BMUB initiierten Modellvorhabens gefördert, bei dem es im Wesentlichen um den nachhaltigen und bezahlbaren Bau von Variowohnungen geht. Das Ziel des Förderprogramms ist es, den Wohnungsmarkt in Ballungsgebieten zu entspannen und in Zukunft bezahlbaren Wohnraum für Studierende, Auszubildende, Rentner und Flüchtlinge anbieten zu können. Um das zu erreichen, sollen die Wohnungen nutzungsneutral sein und eine geringe Warmmiete haben.
Der konzeptionelle Ansatz einer möglichst variablen Nutzung des umbauten Raums mündete in einer Betonskelettbauweise mit Decken aus Spannbetonhohldielen und vorgehängten Fassaden aus vorgefertigten großflächigen Holzständerfassaden. Diese Bauweise stellt insbesondfere an die Haustechnikplanung sehr hohe Anforderungen hinsichtlich der Schachtbildung durch die statischen Einschränkungen. Auch die Vorhangfassaden mußten detaiiert auf den Einbau der Lüftungsgeräte in den Fassaden vorbereitet werden. Bäder wurden vollständig als vorgefertigte Module gebaut und vor dem Schließen der Fassaden in die Nutzungsebenen eingeschwebt.

Um den Heizwärmebedarf auf ein Minimum zu reduzieren, wurden alle Gebäude im Passivhausstandard umgesetzt und somit die beste Ausgangsbasis für das Versorgungskonzept geschaffen.

Die Wärmeversorgung der Gebäude für Heizung und Warmwasserbereitung erfolgt durch das Fernwärmenetz der Stadtwerke Wuppertal. Die Technikräume befinden sich in den Erdgeschossen der Gebäude und im Keller. Die Apartments sind mit dezentralen Lüftungsanlagen mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung ausgestattet.

Neben dem geringen Energiebedarf ist das Bauvorhaben durch seine nachhaltige Planung und Ausführung geprägt. Es wurde in besonderem Maß Wert auf die Umweltverträglichkeit der Bauprodukte, die Qualität der Ausführung, den Verzicht auf Schadstoffe sowie die Minimierung von Umweltbelastungen durch die Baustelle gelegt.

Das Bauvorhaben ist eine Mischung aus Low-Tech und High-Tech Ansätzen, die mit Hilfe der Energieplanung entwickelt werden konnten und in ihrer Kombination richtungsweisend sind. Die modulare Bauweise (Fertigfassaden, Spannbetonhohldielen, vorgefertigte Bäder) stellt einen erheblichen planerischen Mehraufwand dar und bedeutet auch für die Fertigung von Bauteilen, Bohrungen und Anschlußdetails einen höheren Grad an Genauigkeit und Umsicht der Ausführenden Betriebe.