Neubau Studierendenwohnheim, Heiligenhaus

Auf dem Grundstück des AKAFÖ in Heiligenhaus wurde ein Neubau als Wohnhaus für Studierende mit 42 Plätzen sowie eine Kita errichtet.

Die Wohnplätze sind hauptsächlich in 2er- Wohngruppen, aber auch in einigen Einzelapartments untergebracht. Ergänzend wird den Studierenden ein Aufenthaltsbereich mit Küche zur Verfügung gestellt. Das Gebäude ist unterkellert. Hier befinden sich die Technikräume und eine Tiefgarage sowie ein Fahrradkeller.

Die Gebäude wurden im Rahmen eines vom BMUB initiierten Modellvorhabens gefördert, bei dem es im Wesentlichen um den nachhaltigen und bezahlbaren Bau von Variowohnungen geht. Das Ziel des Förderprogramms ist es, den Wohnungsmarkt in Ballungsgebieten zu entspannen und in Zukunft bezahlbaren Wohnraum für Studierende, Auszubildende, Rentner und Flüchtlinge anbieten zu können. Um das zu erreichen, sollen die Wohnungen nutzungsneutral sein und eine geringe Warmmiete haben.
Der konzeptionelle Ansatz einer möglichst variablen Nutzung des umbauten Raums mündete in einer Betonskelettbauweise mit Decken aus Spannbetonhohldielen. Diese Bauweise stellt insbesondere an die Haustechnikplanung sehr hohe Anforderungen hinsichtlich der Schachtbildung durch die statischen Einschränkungen. Das Gebäude wurde in Massivbauweise mit Klinkerschale umgesetzt.

Um den Heizwärmebedarf auf ein Minimum zu reduzieren, wurde das Gebäude im Passivhausstandard umgesetzt und somit die beste Ausgangsbasis für das Versorgungskonzept geschaffen.

Die Wärmeversorgung der Gebäude für Heizung und Warmwasserbereitung erfolgt durch ein BHKW, das mit Ergas betrieben wird. Zusätzlich gibt es einen kleinen Spitzenlastkessel. Die Apartments sind mit dezentralen Lüftungsanlagen mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung ausgestattet. Als Besonderheit wurde von uns zusammen mit den Architekten die Luftführung der Lüftungsanlagen unsichtbar und gestalterisch ansprechend in die Fassade integriert.

Neben dem geringen Energiebedarf ist das Bauvorhaben durch seine nachhaltige Planung und Ausführung geprägt. Es wurde in besonderem Maß Wert auf die Umweltverträglichkeit der Bauprodukte, die Qualität der Ausführung, den Verzicht auf Schadstoffe sowie die Minimierung von Umweltbelastungen durch die Baustelle gelegt.

Die Hauptenergieverbräuche der Gebäude werden gemessen. Dazu wurden Wärmemengenzähler für die Heizkreise und die Warmwasserbereitung eingebaut. Zusätzlich erfolgt eine Messung der Stromverbräuche des Studentenwohnheims und des für die Technikzentrale verbrauchten Hilfsstroms sowie des durch das BHKW erzeugten Stroms. Sämtliche Werte werden minütlich aufgenommen und ermöglichen so detaillierte Auswertungen, um auf Grund des Nutzerverhaltens eine Anlagenoptimierung vorzunehmen.

Das Bauvorhaben ist eine Mischung aus Low-Tech und High-Tech Ansätzen, die mit Hilfe der Energieplanung entwickelt werden konnten und in ihrer Kombination richtungsweisend sind.