Klimaschutz-siedlung Viktoria Gärten
Die Klimaschutzsiedlung „Viktoria-Gärten“ liegt auf einem Gelände an der Hermannshöhe in der Bochumer Innenstadt. Es handelt sich um ein gemischt genutztes Quartier aus Büronutzung und diversen Wohnformen, das es Zielgruppen unterschiedlichen Alters ermöglichen soll, gemeinschaftlich und synergetisch zusammenzuleben. Es werden demnach Appartements genauso realisiert wie Vier-Zimmer Wohnungen. Eine Familie mit zwei Kindern kann also Tür an Tür mit den Großeltern leben, ohne eine Wohnung oder ein Haus teilen zu müssen. Die Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung bei gleichzeitiger Selbstbestimmtheit ist dabei ein wichtiger Aspekt des Gesamtkonzeptes.
Alle Wohnungen werden barrierefrei, teilweise rollstuhlgerecht zugänglich sein. Auch die Außenanlagen werden ohne Barrieren für jeden nutzbar sein. Die Erdgeschoßwohnungen in den Stadtvillen erhalten eine Gartennutzung. Die Erdgeschoßwohnungen im Mehrfamilienhaus an der Straße „Hermannshöhe“ werden im Erdgeschoß über großzügige Terrassen verfügen.
Das Grundstück bietet hervorragende Anbindung an die Universität und an den öffentlichen Nahverkehr sowie das Ausgehviertel Bochums, das Bermuda3Eck. Auch die kulturellen Ankerpunkte der Bochumer Innenstadt, wie das Schauspielhaus Bochum und das neu erbaute Musikzentrum der Bochumer Symphoniker sind fußläufig zu erreichen. Alle Versorgungseinrichtungen, wie Schulen, Kindergärten und Einkaufsmöglichkeiten können binnen 10-15 Minuten zu Fuß erreicht werden.
Zielsetzung des energetischen Konzepts ist es, die durch den Betrieb der Gebäude entstehenden CO2-Emissionen möglichst gering zu halten. Durch eine gute Dämmung der Gebäudehüllen und die Installation von Lüftungstechnik mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung wird ein Heizwärmebedarf von unter 30 kWh/m²a erzielt, womit der in einer Klimaschutzsiedlung geforderte Maximalwert für ein 3-Liter-Haus mehr als eingehalten wird.
Um den Heizwärmebedarf auf ein Minimum zu reduzieren, wurden alle Gebäude im Passivhausstandard umgesetzt und somit die beste Ausgangsbasis für das Versorgungskonzept geschaffen.
Die Wärmeversorgung der Siedlung erfolgt über eine Heizzentrale mit Holzpelletkesseln und Nahwärmenetz. Unterstützt wird die Wärmeversorgung durch thermische Solarkollektoren, um den regenerativen Anteil der Energieversorgung zu erhöhen. Durch Umsetzung dieses Konzepts liegen spezifischen CO2-Emissionen unterhalb von 6 kg CO2 pro m² Wohnfläche, womit der Anforderungswert an eine Klimaschutzsiedlung um ein Drittel unterschritten wird.
Die Hauptenergieverbräuche der Gebäude werden gemessen. Dazu wurden Wärmemengenzähler für die Heizkreise und die Warmwasserbereitung eingebaut. Sämtliche Werte werden minütlich aufgenommen und ermöglichen so detaillierte Auswertungen, um auf Grund des Nutzerverhaltens eine Anlagenoptimierung vorzunehmen.